
Wie das Autohaus Winter in Großröhrsdorf die
Krise überwinden will
Seit Jahresbeginn steckt das Autohaus Winter in einem
Sanierungsverfahren. Bis September soll es abgeschlossen sein. Die
Strategie für den Erhalt des Unternehmens: neue Jobs, neue
Vertriebsstandorte für Hyundai und Fiat, neuer Wohnmobilservice.
Großröhrsdorf. Das Amtsgericht Dresden hat zu Beginn des Jahres für das Unternehmen Winter Automobilpartner mit Sitz im Großröhrsdorfer Ortsteil Bretnig ein Restrukturierungs- und Sanierungsverfahren angeordnet. Das Autohaus war in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Als Gründe dafür wurden vor allem Corona-Nachwirkungen, Kostensteigerungen und eine rückläufige Nachfrage nach Elektrofahrzeugen genannt. Nun geben Geschäftsführer Heiko Winter und seine Tochter, Elisa Winter, Einzelheiten zum Stand der Entwicklungen bekannt. Das Ziel: Ende des Jahres soll das Familienunternehmen, welches seit 100 Jahren besteht, an die
nächste Generation übergeben werden und auf wirtschaftlich festen Beinen stehen.
Wo jetzt auch Fiat und Hyundai verkauft werden
„In Kamenz haben wir 2023 ein neues Autohaus eröffnet und sind nun auch Hyundai-Zukunftshändler für die Regionen Bautzen und Bischofswerda. Seit Anfang des Jahres sind wir in Kamenz außerdem Fiat-Händler“, sagt Heiko Winter. „Wir verkaufen Hyundai seit dem 1. April auch am Standort in Bischofswerda.“ Dort sei ab dem 1. September für diese Marke auch ein Servicestandort für Wartung und Reparatur geplant. Wir wollen die Chance nutzen und ein neues, junges Team aufbauen. Elisa Winter, künftige Geschäftsführerin
Mehr Service für die Kunden
Den Bereich Service wollen der Senior-Chef und künftig seine Tochter weiter ausbauen, denn Reparaturen und Wartungsarbeiten seien für die Kunden besonders wichtig. „Deshalb werden wir weiterhin an allen Standorten auch samstagvormittags öffnen“, sagt Heiko Winter.
Das Bonusprogramm für die Kunden soll digital werden. Damit gebe es zum Beispiel Rabatte auf Mietwagen und Arbeitsleistungen. Start der digitalen Variante soll im vierten Quartal des laufenden Jahres sein.
„Dass wir ein Familienunternehmen sind, unterscheidet uns von vielen
anderen Autohäusern. Wir sind persönlicher und können individueller auf Kundenwünsche eingehen“, sagt Elisa Winter. Neu im Service-Programm sei zudem die Wartung und Reparatur von Fiat-
Wohnmobilen am Standort in Bretnig. Zudem warte das Autohaus auch alle E-Autos der Deutschen Post/DHL und habe eigens dafür in Bischofswerda einen Spezialraum für Batterieinstandsetzung gebaut.
Autohaus will neues, junges Team aufbauen
Weiterer Schwerpunkt der Firmensanierung sei das Thema Mitarbeiter. Viele werden in nächster Zeit in den Ruhestand gehen. „Wir wollen die Chance nutzen und ein neues, junges Team aufbauen“, sagt die künftige
Geschäftsführerin. Derzeit würden vor allem auf moderne Elektronik
spezialisierte Mechatroniker gesucht, aber auch im Servicebereich und dem Verkauf gebe es freie Stellen. Zudem könnten ab August noch zwei weitere Lehrlinge den Beruf des Mechatronikers lernen.
Für die reichlich 100 Mitarbeiter des Unternehmens bestand nach Angaben der Geschäftsführung zu keiner Zeit Grund zur Sorge. Die Jobs waren und sind sicher, so Heiko Winter. „Die Mitarbeiter stehen bei uns im Mittelpunkt, wir investieren viel in Ausbildung und Teamarbeit, und wir versuchen, dafür zu sorgen, dass sich die Mitarbeiter rundum wohlfühlen.“
Keine Verzögerungen mehr bei Auslieferung von Autos
Während der Corona-Jahre habe das Autohaus vor allem mit einem zu hohen Lagerbestand an Fahrzeugen zu kämpfen gehabt. 400 Autos hätten insgesamt auf dem Firmengelände gestanden. Inzwischen seien es noch 80 Gebrauchtwagen und 120 Neufahrzeuge, das sei der Normalzustand. Mit Beginn der Firmensanierung in Eigenverwaltung hatte es Anfang 2025 vereinzelt Verzögerungen bei der Auslieferung von bestellten Fahrzeugen gegeben. Diese Probleme seien aber zum Großteil behoben worden, betont Heiko Winter: „Wir können bei allen Herstellern Autos beziehen und verkaufen.“ Ziel ist es, das Unternehmen schnell und nachhaltig neu aufzustellen, um den Fortbestand und die Arbeitsplätze zu sichern. Im September soll das Verfahren abgeschlossen sein. Im kommenden Jahr ist geplant, das 100-jährige Bestehen zu feiern, dann mit neuer Geschäftsführerin.
von Siri Rokosch, Sächsische Zeitung

Durch hohe Zinskosten und Mehrwertsteuerzahlungen stark belastet – Autohaus Winter saniert sich über ein Verfahren in Eigenverwaltung
Der Geschäftsbetrieb bleibt unverändert bestehen
Großröhrsdorf. Das Amtsgericht Dresden hat für die Winter Automobilpartner & Co. KG mit Sitz im Großröhrsdorfer Ortsteil Bretnig ein Restrukturierungs- und Sanierungsverfahren angeordnet. Einen entsprechenden Antrag hatte Geschäftsführer Heiko Winter gestellt. Diese Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, sagt er, doch das traditionsreiche Unternehmen gehe nun diesen Schritt, um finanziell wieder stabil in die Zukunft zu gehen.
Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten seien unter anderem die Corona-Nachwirkungen, Kostensteigerungen und eine rückläufige Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, sagt Winter auf Anfrage von Sächsische.de “Wir hatten uns vor allem viele E-Autos auf den Hof gestellt.” Dann habe die Bundesregierung im Dezember 2023 entschieden, dass die Kaufprämie für E-Autos von einem auf den anderen Tag wegfällt. “Damit fiel auch die Nachfrage der Kunden an E-Autos abrupt weg. Doch das sei nicht der einzige Grund gewesen, betont Heiko Winter. Die Margen seien gesunken, viele Kosten und Löhne gestiegen. Beispielsweise hätten sich die Zinsen von 2022 bis 2024 vervierfacht.
Ziel des Eigenverwaltungsverfahrens sei es nun, das Unternehmen zeitnah und nachhaltig neu aufzustellen, um seinen Fortbestand und die rund 115 Arbeitsplätze zu sichern. Die Zukunftsaussichten seien positiv. „Der Kern des Betriebes ist gesund, und erste wichtige Maßnahmen wurden bereits im letzten Jahr eingeleitet.“, sagt Rechtsanwalt Stefan Ettelt von der Kanzlei Kulitzscher & Ettelt, welche die Geschäftsführung in dem Verfahren unterstützt. Die Eigenverwaltung ermögliche es der Geschäftsführung, weiterhin das operative Geschäft zu leiten. „Das Autohaus Winter hat damit meines Erachtens beste Voraussetzungen, sich schnell und nachhaltig neu aufzustellen.“, so Ettelt.
Um den Fortgang des Sanierungsprozesses im Interesse der Gläubiger zu überwachen, wurde zudem Rechtsanwalt Dr. Nils Freudenberg zum vorläufigen Sachverwalter bestellt.
Er sieht ebenfalls gute Chancen, dass sich das Unternehmen in den nächsten Monaten konsolidieren wird. „Wir konnten unseren Umsatz im letzten Jahr um zehn Prozent steigern und haben auch ein Ertragswachstum verzeichnet. Wir verkaufen im Moment deutlich mehr Gebrauchtwagen und Verbrenner als Elektrofahrzeuge.“, erklärt Autohaus-Chef Heiko Winter. Auch der Service laufe sehr gut. „Wartungsarbeiten, Reparaturen und Karosserieinstandsetzung konnten im letzten Jahr deutlich gesteigert werden.“, sagt er.
„In diesem Jahr gibt es auch mehrere Neuvorstellungen von Fahrzeugen, die den Verkauf ankurbeln werden, unter anderem den Hyundai Inster, einen Elektrokleinwagen, und den neuen Opel Frontera, den es sowohl als Verbrenner als auch als E-Auto gibt. Die Preise für E-Autos sind endlich gesunken.“, gibt sich Winter optimistisch. Die Löhne für die insgesamt 115 Angestellten an den sieben Standorten seien sicher, betont der Geschäftsführer. Die Sanierung des Autohauses soll bis September 2025 abgeschlossen sein. „Ich bin seit 40 Jahren Geschäftsführer. Der Betrieb wurde vor 100 Jahren gegründet und soll in die nächste Generation übergehen, und dafür muss er in einem ordentlichen Zustand sein.“ Geplant ist die Übernahme durch Winters Tochter.
Der Kfz-Handelsbetrieb mit Hauptsitz in Großröhrsdorf und Zweigniederlassungen in Burkau, Bischofswerda, Kamenz und Bautzen war 1925 gegründet worden. Damals eröffnete Erwin Winter eine Schlosserei in Burkau und handelte mit Fahrrädern, Motorrädern und Landmaschinen. Im Lauf der Zeit richtete sich der Fokus dann auf Autos. Heute wird der Betrieb in dritter Generation geführt.
von Siri Rokosch, Sächsische Zeitung


Wir freuen uns, dass wir dem Oberbürgermeister der Stadt Bischofswerda, Holm Große, einen neuen Hyundai Tucson übergeben durften. Anbei finden Sie die offizielle Pressemitteilung der Stadt Bischofswerda für mehr Informationen.
“Seit mehr als 30 Jahren verkauft und vermietet das seit 99 Jahren bestehende Unternehmen Winter Automobilpartner GmbH & Co.KG Autos für alle möglichen Bedürfnisse. Der Fuhrpark der Stadtverwaltung Bischofswerda hat jetzt für zwei Jahre wieder einen Neuzugang aus dem Hause Winter erhalten. Die Besonderheit am weißen Hyundai Tucson-Hybrid-Fahrzeug: das Auto kostet die Stadt Bischofswerda nur den verbrauchten Kraftstoff bzw. Strom. Alle weiteren Kosten werden von Unternehmern der Stadt – Winter Mobilitätswerk, B&W Handelsgesellschaft, GFG Gebäudedienste, Schiebocker Fleischverarbeitung, Winter Automobilpartner – übernommen. Mit dieser Unterstützung wird seit mehr als sieben Jahren für eine Kosteneinsparung im mittlerweile fünfstelligen Bereich im Verwaltungsetat gesorgt. Damit ist es Oberbürgermeister Holm Große und weiteren Mitarbeitern der Stadtverwaltung möglich, für Bischofswerda in und außerhalb der Stadtgrenzen unterwegs zu sein – vom Gespräch mit Vereinen und einheimischen Unternehmen über Abstimmungen mit dem Landratsamt und Ministerien sowie die immens wichtige Fördermittelgewinnung bis hin zur Investorenakquise bei Firmen- und Messeterminen. „Als Oberbürgermeister bedanke ich mich im Namen der Stadtverwaltung und aller Steuerzahler bei Familie Winter sowie allen Unterstützern. Wir arbeiten weiterhin daran, unseren Fahrzeugbestand künftig kostensparender und innovativer aufzustellen“, so Oberbürgermeister Holm Große (Mitte) bei der Fahrzeugübergabe durch Heiko Winter (links) und seine Tochter Elisa Winter.”
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